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Trockenblumen ich komme – ohne Moos&Minze nix los!

Namensfindung leicht gemacht

Wie oft habe ich mir schon gewünscht mit einer Zeitmaschine einmal in die Vergangenheit zu reisen. Für einen Tag in das Leben der Mayas oder Inkas eintauchen. In das Leben der anderen vor meiner Zeit kann ich leider nicht zurückkehren, aber die Zeiger meiner Uhr um 365 Tage in das Jahr 2020 zurückdrehen geht sehr gut. Hätte mir jemand am 16.02.2020 gesagt, was in den kommenden 12 Monaten passieren wird und wo ich heute am 16.02.2021 stehe, da hätte ich wohl die Taschentücher ausgepackt und meine Ohren zugesperrt. Auf die kurze Reise, auf die ich euch nun mitnehmen möchte, wird am heutigen Tag, dem 16.02.2021 mit der Entscheidung für den Namen meines Trockenblumen-Kleingewerbes „moos & minze – Naturfabrik Rebecca Berg“ enden. Der Name war keine leichte Geburt, aber Sabrina Fenske hat es geschafft aus meinen Ideen etwas Handfestes, Natürliches, Ehrliches, Erlesenes und zu mir Passendes zu formen.

Februar 2020, als die Lawine ins Rollen kam

Aber nun zurück zu dem Startpunkt. Am 16.02.2020, einem Sonntag, war ich auf einem anderen Weg: hoffnungsvoll, dass eine Bekanntschaft in einer Partnerschaft enden könnte, ich den nächsten Sprung auf der Karriereleiter meistere und bald noch mehr Führungsverantwortung trage. Über das sog. „Corona“ habe ich damals witzelnd laut genießt. Tja, ihr ahnt es schon, der Beziehungswunsch ist von einem auf den anderen Tag geplatzt. Ohne rosarote Brille auf der Nase, blieb von meiner täglichen Arbeit auf einmal nicht mehr viel Schönes übrig. Ende März war ich nur noch müde, überfordert und ausgelaugt. Als Katalysator mischte sich nun auch noch Corona in alle Lebensbereiche ein und hielt mir brutal den Spiegel vor. Puh! Einen sicheren Job mitten in der Corona Pandemie kündigen? Die Frage schwirrte in meinem Kopf herum, wurde aber von meinem Verstand bis in den Sommer umgangen. Aber einer, mein Körper, hatte von meiner Ignoranz genug! So habe ich im Juli die Konsequenzen gezogen und zu Ende September meinen Job gekündigt.

Eine Tür zu und die neue Tür öffnet sich nicht

Ohne eine neue Perspektive in der Tasche, hüpfte ich in ein schwarzes Loch und hoffte, dass der Boden nicht all zu tief und hart sein würde. Ich stellte mir die Frage: „Was würdest du tun, wenn du nochmal von „null“ anfangen könntest?“ Die Frage war schnell beantwortet: ich wäre gerne draußen in der Natur! So folgten Minijob Bewerbungen für die Mitarbeit auf Kräuterhöfen in meiner Lieblingsregion in Südtirol und Anfragen zur Weinlese auf deutschen Weingütern in Franken. Ich sah mich schon Unkraut jäten, beim Mischen von Tees mit dem Duft von Minze, Salbei und Lavendel in der Nase oder beim Schlürfen der leckeren Scheurebe nach getaner, harter Arbeit. Kopf abschalten und die Hände sprechen lassen! Nur zwei Dinge hatte ich in meine tollkühne Berechnung nicht einkalkuliert: Corona, die zweite Welle, die sich ab Ende September langsam auftürmte und die Jahreszeit! Im Oktober ist die Weinlese in Franken so gut wie beendet und die Kräuterhöfe in Südtirol schließen ihre Pforten mit Blick auf den anstehenden Winter. Auch an der Bewerbungsfront für zukünftige Vollzeitstellen in meiner bisherigen Karrierelaufbahn lief es nicht rund. Der Gedanke mich gleich in das nächste Büroleben zu stürzen, brachte mein Magen in Aufruhr. Mein innerer Kompass wäre in diesem Moment zu anfällig gewesen. Ich wäre „kopflos“ in irgendeine Richtung navigiert. Also mussten neuen Ideen her…

Schnupperpraktikum mit 34

Wo würde ich gerne mal arbeiten, rein schnuppern? Jetzt hatte ich ja grenzenlose Freiheit! Aufgrund von eigener Kündigung, war ich für den Bezug von ALG1 für drei Monate gesperrt und dem Arbeitsamt erstmal keine Rechenschaft schuldig. Bei meinen Spaziergängen im Prenzlauer Berg, stachen mir dann sofort mehrere Optionen in die Augen: wieso nicht in meinem Lieblingsbekleidungsladen „Zartbitter“ in der Kastanienallee arbeiten? Oder in der Buchbox am Helmholtzplatz? Und wie wäre es mit dem Blumenladen um der Ecke? Bekleidung und Buch zeigten kein Interesse, aber die Blume ging auf. Und so sah ich mich innerhalb von kürzester Zeit in einem unbezahlten zweiwöchigen Praktikum im Blumenladen. Wow, das ging schnell! Mit etwas zittrigen Beinen stand ich hinter dem Tresen, anfangs hatte ich ernsthafte Probleme einer Rose die Dornen mit lockeren und gezielten Messerschwüngen zu entfernen. Pistazienstengel schräg mit einem Messer anschneiden, echt kein Kinderspiel! Ich sage nur „walle, walle das zum Zwecke“ Blute fließe! Neben Pflanzen- und Blumenkunde, waren auch die ersten Schnitte in meinen rechten Daumen „gratis“. Die zwei Wochen waren ohne, dass ich es wusste, der Auslöser für meine weitere Entwicklung. Ich freute mich jeden Tag in einer wunderschönen Umgebung zu arbeiten und mit meinen eigenen Hände, Sträuße und Kränze zu kreieren. Mein Rücken gab mir schnell zu verstehen, dass mein Rumpf bisher an ein eher kuscheliges Pölsterchen unter den vier Buchstaben gewohnt war, so dass ich abends nicht ohne Rückenyoga ins Bett konnte. In den Stunden im Blumenladen, konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, die Atmosphäre genießen und abends auf meine fertigen Produkte schauen. Balsam für meine geplagte Büroseele.

Kurzer Umweg vor dem Trockenblumen Happy End

Leider stellte sich nach zwei Wochen Praktikum auch hier der harte Alltag ein. Man wollte mir den versprochenen Mindestlohn nicht zahlen. Kurzerhand folgte ich meinem Bauchgefühl und entschied mich dafür, mich hier nicht ausnutzen zu lassen. Den Minijob nahm ich nicht auf, aber dafür nahm ich die neugefundene Leidenschaft zur handwerklichen Arbeit mit Blumen mit. Ihr könnt es euch denken: das Ende im Blumenladen war der Anfang der Trockenblumenidee „moos&minze“. Ja, ich weiß sehr abgedroschen, aber tatsächlich ging die eine Tür mit einem lauten Knall zu und die andere Tür öffnete sich leise. Mit jedem Tag der im November verging ging die Tür weiter auf, ich fing an Trockenblumen-Loops herzustellen. Zuerst waren die Hoops/Kränze nur als Geschenkidee für Familie und Freunde zu Weihnachten gedacht. Nach den ersten Rückmeldungen aus dem Freundeskreis wurde die Idee geboren, mehr aus meinem neuen Trockenblumen-Hobby zu machen. Die erste Testphase, ob meine Kreationen, auch bei Nichtfreunden ankamen, war die Anmietung eines „Regals“ im Regalrocker im Prenzlauer Berg. Mit etwas Angst vor Ablehnung und dem Ende meiner Kreationen als Ladenhüter, marschierte ich trotzdem voller Stolz mit einem ersten Karton im Dezember zu „MEINEM“ Regal.

Go with the „flow“

Erste Weihnachtshoops mit Trockenblumen im Dezember 2020

Es fühlte sich wunderbar an, etwas eigenes zu starten, ein kleines, feines Geschäft. Leider kam dann der zweite Lockdown in diese Testphase, aber an Stillstand war trotzdem nicht zu denken. Im alten Jahr wollte ich den neugefundenen „flow“ gleich noch nutzen und habe Carsten Sander mit dem Aufbau der Homepage für mein Trockenblumen-Business beauftragt. Somit war der erste sichtbare Stein in Richtung Umsetzung geworfen. Carsten fragte nach meinem Konzept, tja, das gab es bis dahin nur in meinem Kopf. Also hieß es im Januar fleißig schreiben, recherchieren und diskutieren mit Freunden und Familie. Das Ergebnis seht ihr vor euch auf dem Bildschirm. Oder ihr seht es vielleicht sogar bald „live“ mit einem neuen Trockenblumen-Loop in euren in vier Wänden? Heute am 16.02.2021 bin ich super zufrieden. Der Aufbau der Homepage läuft und ich habe einen riesigen Meilenstein mit der erfolgreichen Namensfindung abgehakt. Wie es weitergeht? Ihr könnt ab jetzt hier „live“ dabei sein. Was steht mir in den nächsten Wochen an Formalitäten und Arbeit bei der Gründung meines ersten Unternehmens bevor. Ich hoffe viel Gutes und bin gespannt, was ich am 16.02.2022 sagen werde.

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